Gut drauf sein

Immer wieder liest man in den Medien davon, dass Frauen mit den Wechseljahren unausgeglichen, launisch und dünnhäutig würden. Die Pharmaindustrie hat dafür respektive dagegen auch gleich eine breite Palette an Mittelchen parat, die diese Stimmungsschwankungen kurieren sollen. Ja hallo? Da haben wir uns als Frauen ein paar Jahrzehnte in den Dienst der Familie gestellt – und dann sollen wir problemlos umschalten können auf eine neue Rolle, wenn die Kinder flügge werden? Wir sollen gleichmütig zur Kenntnis nehmen, dass die Option Kinderwunsch nun gar nicht mehr ansteht? Oder wir haben viele Jahre im Beruf unsere Frau gestanden und unsere Karriere vorangetrieben – und jetzt dürfen wir aber ja nicht mal ein bisschen ausgepowert sein? Da wird uns Frauen jahrzehntelang suggeriert, wird müssten stets attraktiv sein – und dann sollen wir ohne mit der Wimper zu zucken wegstecken, dass die Haut halt nicht mehr so elastisch ist, Taille und Bauch an Kontur verlieren und die Haare sich grau färben? Wir haben uns über Jahrzehnte daran gewöhnt, dass unser Körper in einem bestimmten Rhythmus funktioniert – und dann sollen wir achselzuckend zur Kenntnis nehmen, dass die Regel an Regelmässigkeit verliert, der Busen mal grösser und mal kleiner wird, weil die Hormone anders ticken? Einfach ein paar Pillen schlucken und dann geht es schon wieder …. Nein!

Falls du Lust hast, hier eine kurze Videoeinführung zum Thema:

Du merkst: Es geht mir hier nicht darum, den Perfektionismus-Wahn noch weiter voranzutreiben und vorzugeben, dass man mit positivem Denken alles weglächeln kann und einfach immer gelassen und gut drauf sein soll. Vielmehr möchte ich aufzeigen, dass die Phase der Unzufriedenheit und des Zweifels zwar anstrengend ist, aber eben auch zu positiven Veränderungen führen kann. Schliesslich deutet der Name Wechseljahre darauf hin, dass es Zeit ist für Veränderungen. Aber warum soll das negativ sein?

Zeit für ein Resümee – Keller ausmisten